Ein Blog über Bücher in der heutigen, schnelllebigen Welt, in der alles im Überfluss vorhanden ist?
Zugegeben, es ist eine Herausforderung, aus all den Büchern auf dem Markt diejenigen heraus zu suchen, die wirklich lesenswert sind. Die den Leser in eine andere Welt entführen, sein Weltbild nachhaltig verändern, ihn positiv beeinflussen und bilden. Aber genau darum ist es heute so wichtig wie nie zuvor, Empfehlungen auszusprechen und in die Gesellschaft zu tragen. Einfach irgend etwas lesen, das kann jeder. Aber die richtigen Bücher können noch so viel mehr für uns tun, als nur eine kurzweilige Zerstreuung zu sein. Wer sich auf ein Buch einlässt, der räumt ihm für kurze Zeit einen kleinen Platz im eigenen Leben ein. Nur ein wahrer Bücherwurm kennt dieses Gefühl, für einige Tage oder Wochen (je nach Umfang des Buches) eine eigene kleine Welt bei sich zu tragen und sich immer wieder in diese zu verabschieden.
Es ist ein fantastisches Gefühl, nach abgeschlossener Lektüre das Buch zu schließen und sich in einer Mischung aus Wehmut, Zufriedenheit, Aufgewühltheit und so viel neuen Ideen und Wissen zu befinden. Darum schreibe ich einen Bücherblog: Um diese Gefühle, diese Begeisterung zu teilen und andere Leser dafür zu begeistern. Gute neue Bücher sollten weiter gegeben werden, denn sie sind eine nie versiegende Quelle an Bildung und Kreativität. Mein Tipp an alle Leser ist also, wieder mehr über Bücher zu sprechen, Bücher zu leihen und zu verleihen, zu kaufen und zu verschenken. Denn es liegt in unserer Verantwortung, zu teilen was wir wichtig und gut finden und dadurch ein kleines bisschen beizutragen zu einer besseren Gesellschaft. Schauen wir uns einmal an, wie genau das gelingen kann und stellen uns die Frage:
Oder anders gefragt, was kannst du durch ein Buch lernen, trainieren und fördern oder entwickeln? Eine ganze Menge sogar! Lesen schult viele verschiedene Bereiche im Gehirn und stärkt verschiedene Eigenschaften im Menschen.
– Unterhaltsame Bildung:
Lernen kann sehr anstrengend und trocken sein, nicht aber wenn man sich über angenehme Lektüre bildet. Jeder Mensch hat doch so viele Themen und Dinge, die ihn interessieren. Dabei muss es nicht immer um wissenschaftliche oder akademische Bereiche gehen. Immer, wenn wir für uns neue Informationen lesen, lernen wir wieder etwas dazu und haben sogar Spaß dabei gehabt und mussten uns nicht zum „lernen“ zwingen.
– Förderung von Fantasie:
Wer regelmäßig liest, hat eine blühende Fantasie. Früher wurde das manchmal als negativ gesehen, denn man wollte, dass vor allem Kinder in der Realität leben und „auf dem Boden der Tatsachen bleiben“. Heute wissen wir, dass Fantasie in allen Lebensbereichen wertvoll und förderlich ist. Sogar im Berufsleben ist es hilfreich, denn man kann quasi um die Ecke denken, außergewöhnliche Lösungen finden und hat immer neue Ideen.
– Außerhalb des Rahmens denken:
Je öfter du liest, wie andere Menschen leben, desto fähiger wirst du darin, über deinen Tellerrand hinaus zu schauen. Du wirst Menschen nicht mehr so häufig oder so schnell in Schubladen stecken und einfach offener denken und leben. Was nicht-belesenen Mensch wie ein unüberwindliches Hindernis erscheint, ist für lesende Menschen oft nur eine Herausforderung an ihre Fähigkeit, etwas Gelesenes im eigenen Leben umzusetzen.
– Informationen:
Natürlich ist es klar, dass man über Bücher neue Informationen erhält. Aber wer kaum oder selten liest, ist nicht unbedingt fähig, alle Informationen zu verarbeiten und zu „speichern“. Regelmäßiges lesen trainiert dein Gehirn darin, immer mehr und besser Fakten aufzunehmen, einzuordnen und zu verknüpfen. Es entsteht ein immer größeres Gesamtwissen und gesamtes Weltbild, was ständig neue Erkenntnisse zulässt.
– Einfühlungsvermögen:
Ein wahrer Bücherwurm ist fähig zur Empathie, denn er lebt zu einem kleinen Teil immer wieder das Leben und Schicksal vieler verschiedener Charaktere mit. Je mehr Geschichten du liest, desto mehr Emotionen lernst du kennen und desto besser kannst du dich in andere Menschen hinein versetzen. Durch den Kontext der Geschichten werden die damit verbundenen Gefühle nachvollziehbar und du kannst sie tatsächlich selbst fühlen.
– Konzentration und Gedächtnis:
Lesen erfordert natürlich Konzentration und Fokus. Aber gleichzeitig trägt es auch dazu bei, dass die Konzentration trainiert wird. Dafür musst du keine komplizierten Texte lesen, rein der Vorgang des Lesens sorgt schon dafür, dass du dich auch in anderen Bereichen des Lebens besser fokussieren können wirst. Und gleichzeitig wird noch das Gedächtnis trainiert, also hast du gleich doppelt gewonnen.
– Werteverständnis:
Gute Bücher sind nicht nur unterhaltsam, sondern sie vermitteln (im besten Falle ganz nebenbei) auch noch menschliche Werte. Darum ist es zum Beispiel auch so wichtig, dass bereits Kinder viel lesen, denn Bücher bringen ihnen bei, was richtig und was falsch ist und wie man sich in einer Gesellschaft verhalten sollte. Auch wir Erwachsenen müssen immer noch dazu lernen, wenn es um Ethik und gute Werte geht.
– Aufnahmefähigkeit:
Ein echter Bücherwurm ist in der Lage, in kurzen Zeitspannen des Lesens viele neue Informationen aufzunehmen und auch noch lange nach dem Weglegen des Buches unterbewusst zu verarbeiten. Diese Aufnahmefähigkeit ist auch im restlichen Leben sehr nützlich, denn du kannst mehrere Informationen gleichzeitig aufnehmen und gerätst nicht in Panik, wenn du nicht sofort eine Lösung hast oder weißt, wie es weiter geht.
– Kreativität entwickeln:
Während du ein Buch liest, entstehen in deinem Kopf wie von selbst die dazu passenden Bilder. Vielleicht entstehen sogar Gerüche und Geräusche oder du kannst eine bestimmte Stimmung wahrnehmen. Gute Bücher entführen uns eine eine fremde Welt und ermöglichen es gleichzeitig, diese Welt so zu gestalten, wie man selbst sie sich vorstellen möchte. Nichts schult die Kreativität mehr, als dieser besondere Vorgang!
Wenn man sich in den jüngeren Generationen umsieht, kann man den Eindruck bekommen, dass Bücher immer mehr verdrängt werden. Filme, Serien und andere Medien wie zum Beispiel Computerspiele scheinen so viel mehr zu bieten. Warum also einen Bücherblog erfolgen? Filme etwa vermitteln unter Umständen genau die gleichen Geschichten und Inhalte, wie es Bücher tun. Gleichzeitig sind sie aber viel leichter und quasi nebenbei zu konsumieren. Sie erfordern kein aktives Lesen, sondern können auf den passiven Zuschauer einwirken. Außerdem sprechen sie viel mehr Sinne ein, denn sie vermitteln visuelle und akustische Eindrücke. Man erlebt die Geschichte durch Farben, Bewegung und passende Musik, die automatisch Stimmung erzeugt. Wer will da noch selbst „arbeiten“, indem er ein Buch liest und im eigenen Kopf diese Stimmung durch Kreativität erzeugen muss?
Das liest sich jetzt vielleicht wie Anti-Werbung für das Medium Buch, in Wahrheit sind es aber die Leseratten, die den Filmkonsumenten voraus sind. Denn sie haben die Macht, in ihrer Fantasie die Geschichte genau so zu gestalten, wie sie es wollen. Die Helden und die Welt können aussehen wie der Leser es möchte, die Stimmen und Geräusche klingen wie es ihm in den Kopf kommt. Leseratten verstehen das Gelesene immer so, wie es gerade in ihr eigenes Leben und ihre persönlichen Erfahrungen und Werte hinein passt. Das trägt dazu bei, dass eigene Themen mit Hilfe des Gelesenen verarbeitet werden können. Die Eindrücke werden nicht „vorgekaut“, sondern können sich im Kopf des Lesers frei entfalten und entwickeln. Selbst Biografien, die etwas bereits Geschehenes genau wiedergeben, haben für jeden Leser eigene Farben, lassen eigene Gefühle und Stimmungen entstehen. Nicht umsonst ist es doch so, dass man bei verfilmten Büchern meistens findet „Der Film wird dem Buch nicht gerecht“. Das kommt daher, dass kein Film nachträglich der Welt nahe kommen kann, die man in der eigenen Fantasie erschaffen hat. Er ist immer nur die bildliche Darstellung dessen, was andere Menschen sich beim lesen erschaffen und vorgestellt haben.
Du siehst also, dass lesen noch lange nicht von anderen Medien abgelöst wurde. Es ist nicht zu ersetzen und bringt dir so viel Freude und Wissen in dein Leben. Du kannst dich mit einem guten Buch immer in eine andere Realität zurück ziehen, für eine Weile vom Alltag abschalten und dabei gleichzeitig so viel für deine Bildung und Entwicklung tun, wie mit keinem anderen Medium. Lass dich also inspirieren von meinem Bücherblog und hole dir neue Inspiration und Empfehlungen, wann immer du gerade wieder auf der Suche nach einem guten Buch bist! Mein abschließender Tipp an dich: Bleib neugierig, bleib wissbegierig, bleib ein Bücherwurm!