„Homo Deus“

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„Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen“ ist ein Sachbuch. Der Autor Prof. Yuval Noah Harari ist Dozent für Geschichte an der Jerusalemer Universität. Das Buch erschien zuerst 2015 in Israel, später im angloamerikanischen Raum und 2019 in Deutschland.

Über den Autor

Harari behandelte in seinem früher erschienenen Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ (2011) die echte Geschichte, die er als Fachmann genau kennt. Es ging darin um die Eroberung der Erde durch den Menschen. Das neue Buch „Homo Deus“ baut zwar auf dem Vorgänger auf, ist aber rein hypothetischer Natur: Der Autor stellt sich vor, was aus der Menschheit werden könnte. Dabei produziert er keine blosse Science Fiction, sondern leitet aus seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein sehr wahrscheinliches Szenario ab. Da er als Professor für Geschichte genau weiss, wie Technologiesprünge die Menschheitsgeschichte beeinflusst haben, geht er von solchen Entwicklungen auch für die Zukunft aus. Er fragt sich, was Menschen in Zukunft mit gottgleichen Fähigkeiten anfangen werden, die sie gleichermassen für die Schöpfung wie für die Zerstörung nutzen können. Das Leben dürfte dadurch eine neue Evolutionsstufe erreichen. Der weite Bogen, den Hariri spannt, basiert auf handfesten Erkenntnissen mehrerer Wissenschaftsdisziplinen. Dazu führt der Autor jede Menge historische Ereignisse an, die seine Thesen belegen. Es geht im Kern darum, wie die Menschheit mit ihren künftigen Fähigkeiten verantwortungsvoll umgehen wird. Das ist ein Thema, das Yuval Noah Harari (Jahrgang 1976) traditionell umtreibt. Seit 2005 lehrt er an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er wurde nicht nur durch seine Literatur, sondern auch durch Forschungen zur Militärgeschichte bekannt. Politiker auf der ganzen Welt holen seinen Ratschlag ein. Hariri lebt in gleichgeschlechtlicher Ehe bei Jerusalem.

Über „Homo Deus“

Der Autor formuliert zu Beginn die wichtigsten Menschheitsziele am Anfang des dritten Jahrtausends. Dabei beschreibt er den traditionellen Menschheitsehrgeiz, höhere Ziele zu erreichen, selbst wenn schon grosse Fortschritte zu verzeichnen sind. Die wichtigsten gegenwärtigen Ziele, die das Menschheitsstreben der kommenden tausend Jahre bestimmen dürften, sieht Prof. Hariri in folgender Dreieinigkeit:

  • Glück
  • Unsterblichkeit
  • Gottgleichheit

Die wesentliche Fähigkeit, mit der diese Ziele (möglicherweise) zu erreichen sind, könnte nach Hariris Auffassung der menschliche Funke sein, der uns befähigt, mit anderen Menschen grenzenlos und vor allem grenzenlos flexibel zu kooperieren. Gleichzeitig sind wir imstande, fiktionale Instanzen zu schaffen, die unsere Systeme stützen. Diese Instanzen benennt der Autor:

  • Götter
  • Weltanschauungen
  • Nationen
  • Gesetze
  • Geld

Auf diesen Kategorien basiert im Wesentlichen die zwischenmenschliche Kooperation. Harari bezeichnet die genannten Instanzen als Intersubjektivität. Das ist eine von ihm geschaffene Kategorie neben der Objektivität und der Subjektivität. Er postuliert: Die Menschheit verleiht der Welt einen Sinn. Das bedeutet aus seiner Sicht, es ist gut, dass sich der Mensch die Erde untertan gemacht hat und dies in noch größerem Umfang tun wird, wobei er im nackten Eigeninteresse natürlich ihre Ressourcen schonen muss. Wahrscheinlich dürften daher neue Technologien viel weniger auf die Ausbeutung des Planeten und viel mehr auf die Veränderung des Menschen selbst etwa hin zum Cyborg zielen. Damit lassen sich nämlich die genannten Ziele des Glücks, der Gottgleichheit und der Unsterblichkeit besser und effizienter erreichen.

Kernbotschaft von „Homo Deus“

Das weltweit sehr stark beachtete Sachbuch formuliert im Grunde eine optimistische Botschaft: Wir sollen zu unserer Technologie stehen, wenn wir sie nicht gegen uns selbst und gegen unseren Planeten einsetzen. Doch dass wir unsterblich, glücklich und wie die Götter sein möchten, ist vollkommen legitim.

Euer

Sami

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